Montag, 14. November 2011

Atrocious (2011)


"Reality-Schocker" - Seit gut 2-3 Jahren in Mode. Vorreiter des ganzen war sicherlich 1999 "The Blair Witch Project" und das mit grandiosem Erfolg. Jener hatte gerade mal 60.000$ gekostet, und einen gigantischen Franchise mit dem weltweiten, unfassbaren Einspielergebnis von 248 Millionen Dollar losgetreten. Das lag mit Sicherheit an dem Umstand, das einige Zeit die Runde machte, das es sich bei "The Blair Witch Project" um ein echtes Filmdokument handelt. Ein cleverer Schachzug, der voll und ganz aufging. Doch, nachdem die Wahrheit ans Licht kam, und die Darsteller dieses recht gelungenen Horrorbeitrags Hollywood unsicher machten, flaute die Begeisterung gegenüber diesen Genres immens ab. Das, was danach kam - die Asia-Remake-Welle als "The Ring", floss ebenso ein wenig in die nachfolgenden Streifen dieses Genres ein, wie die alten Grusel-Schinken mit Vincent Price. Somit ein vielversprechendes Rezept, welches vielleicht nicht für jedermann gut verdaulich ist. Aber, ist man für derartigen Grusel empfänglich, steht einem ein wirklich unschöner Film bevor.

2007 war es, da knallte das Spanische Regisseur-Team Jaume Balagueró und Paco Plaza uns ein Reboot des Genres an den Latz, welches ordentlich in die Magengrube ging - "[REC]". Das die Amis sowas nicht abkönnen, und ein Remake ("Quarantäne") mit vermeintlichen US-Stars raushauen war ja klar wie Kloßbrühe. Jener funktioniert aber überhaupt nicht. Anders dagegen machte es Oren Peli mit "Paranormal Activity" 2007. Mit nahezu nervendem Dilettantismus rollte diese Reihe über den weltlichen Kinomarkt. Derzeit läuft Teil 3 in den deutschen Kinos - mit ca. 300.000 Zuschauern in der ersten Woche.

Das die Spa-nier es können haben wir bei "[REC]" gesehen. Nun gibts mit "Atrocious" eine spanisch-mexikanische Co-Produktion. Hierbei handelt es sich aber nicht um die für dieses Genre typische Umsetzung. Natürlich werden wieder gruselige, übernatürliche Brotkrumen gestreut und das Szenario bzw. die Kamera und der Lichtfilter erinnern stark an die uns schon bekannten Horror-Streifen. Man hat anders als sonst, mal eine urbane Legende genommen, eine in Spanien ansässige. Somit ist das dann auch mal eine, die nicht jeder kennt. Die Szenerie des Labyrinth ist hervorragend gewählt. Labyrinthe bringen von Haus aus schon ein enormes Unbehagen mit sich. Zumindest bei mir. Das unterstreicht den Nervenkitzel ungemein, und treibt die Spannung in hohe Sphären. Zur Grundgeschichte möchte ich aber nicht allzu viel verraten. Es ist besser, wenn man unvorbereitet in den Film geht. Viel Zeit muss man sich allerdings nicht nehmen - "Atrocious" hat nur eine Laufzeit von ca. 70 Minuten. 

Die Darsteller sind in Ordnung. Spanische No-Names mit der nötigen Leidenschaft. Mehr braucht das ganze auch absolut nicht. Die Effekte zünden, der Score packt. Was will man mehr? - Ich persönlich war zum Ende hin etwas enttäuscht, da man - ach.. guckt selber :)

Bewertung: 07/10
Mit-Frau-Bewertung: 06/10
Kinder: Nein.



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