Mittwoch, 21. Dezember 2011

Frozen - Eiskalter Abgrund (2010)

"Männer für gefährliche Reise gesucht. Geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate kompletter Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall."
(Zitat von Sir Ernest Shakelton, 1874-1922)

Was ist richtige Kälte? Ich glaube kaum, das ein Mitteleuropäer wirklich beurteilen kann, wie es sich anfühlt langsam auszukühlen. Es sei denn, er ist Mitarbeiter eines Kühllagers und ist tägliche einer Temperatur von bis zu -30° ausgesetzt. Hier nun, in "Frozen - Eiskalter Abgrund", werden wir Zeuge wie drei Jugendliche diese Erfahrung machen müssen.

Jene drei Hauptprotagonisten dieses überaus gelungenen Genre-Beitrags von Adam Green ("Hatchet") dürfen am eigenen Leib erfahren wie es sich anfühlen muss, wenn die Kälte den Körper durchströmt, ganz langsam und gnadenlos. Wir werden Zeuge wie Joe (Shawn Ashmore, "X-Men", "Ruins"), Dan (Kevin Zegers, "Dawn of the Dead", "Transamerika") und Parker (Emma Bell, "Dollhouse", "The Walking Dead") es nicht sein lassen können und dem Aufseher eines Sessellifts 100 Dollar in die Hand drücken, um noch ein weiteres mal im Dunkeln die Piste ohne nervige Kiddies und Anfänger abzufahren. Dummerweise hat dieser Aufseher einen Termin beim Boss, sodass der Nachfolger pinkeln muss. Ein dritter weiß nicht von den Teens, und somit steht eine Woche in eisiger Kälte, 8-10 Metern Höhe bevor, denn es ist Sonntag und die Piste öffnet erst wieder zum nächsten Wochenende.

Hatten wir in "Open Water" die weite des Meeres und den Dokumentarstil, der den Film wahnsinnig authentisch machte, oder in "Black Water" das Killerkrokodil, und die Handlungen der Personen, die auch diesen Film sehr sehenswert machten, so haben wir hier Kälte. Anfangs gehen einem die Stereotypen Teens etwas auf den Sender. Man erwartet eigentlich einen durchschnittlichen Horror-Streifen mit dümmlichen Sprüchen und Klischees.

Zunächst ist das auch so, keine Frage. Doch sobald das Licht aus geht und die Kids bei klirrender Kälte auf engstem Raum alleine sitzen, beginnt die Spannung und der Nervenkitzel steigt ins unermessliche. Ganz wichtig ist, das alle Handlungen der drei nachzuvollziehen sind. Es bleiben ja nur drei Optionen. Springen, klettern oder auf das sichere erfrieren warten. Das sich besonders ersterer Versuch nicht lohnt, bekommen wir recht rasch unter die Nase gerieben. Auch zweitere Idee könnte unter Umständen zu großem Pech führen. 
Die Regie von Adam Green lässt es auch zu, das er seine geliebten Gore-Effekte passend einsetzen kann. Nun wird man sich fragen: "3 Leute in der Kälte, wo kann man da Gore anbringen?" - Ich versichere, das kann man sogar recht gut. Nicht übertrieben, aber durchaus ansehnlich und bitterböse.

Auch Freunde des Tierhorror-Genres kommen voll auf ihre Kosten. Es entsteht nämlich auch eine "Black Water"-Situation.

Extrem spannend - und sehr Realtiätsnah! Nahezu perfekt inszeniertes Genre-Kino mit passablen Darstellern und guter Regie, welche aus einem dünnen Drehbuch und wenigen Schauplätzen das Maximum rausholt. Uneingeschränkt zu empfehlen, allerdings nicht für Zartbesaitete.

Wertung: 8/10
Mit-Frau-Bewertung: 6/10
Kinder: Nein.


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