Mittwoch, 20. November 2013

Warrior (2011)

Selten schafft es ein Film mich emotional hinterm Hofen hervorzuholen. "Warrior" hat es inzwischen zum zweiten Mal geschafft. Ein grandioses Stück Zelluloid über zwei ungleiche Brüder, welche sich auf der MMA Matte wieder treffen.

Sicherlich ist die Story nicht innovativ, aber sie ist fesselnd und fantastisch gespielt. Tom Hardy (Bronson, The Dark Knight Rises) und Joel Edgerton (Acolytes, The Thing) liefern sich eine famose Schlacht im und vorallem neben dem Ring. Vor dem unausweichlichen Showdown, gibt es lediglich ein einziges Aufeinandertreffen. Dieses hat es aber in sich und spiegelt die Situation der Brüder enorm glaubwürdig wieder. Die Stärke dieses Dramas liegt mitunter auch am exzellenten Nebencast. Dort brilliert Nick Nolte (Nur 48 Stunden, Affliction) als trockener Säufer, welcher zugleich gehasster Vater und geschätzter Trainer von Hardy alias Tommy ist. Eigentich spielt Nolte sich selbst, denn genau dieser Alkoholiker und Choleriker war er Privat auch. Diesen Oscar hätte er bekommen müssen, genau wie damals Mickey Rourke für "The Wrestler". Ein Vergleich hinkt in meinen Augen überhaupt nicht. Auch Jennifer Morrison, Kevin Dunn und Frank Grillo zeigen hervorragende Leistungen. Diese schauspielerischen Performances heben den Film in Spähren, die es im Bereich Sportler-Drama bisher nur bei Clint Eastwood's Meilenstein "Million Dollar Baby" gab.

Die beiden Brüder könnten verschiedener kaum sein. Zum einen der traumatisierte Veteran und Kriegsheld wider Willen Tommy welcher von beider Vater trainiert wird und in der anderen Ecke Highschool Physik-Lehrer Brendan mit seinem besten Kumpel als Trainer im Gepäck. Letzterer ist verheiratet, hat zwei kleine Töchter aber enorme Schulden am Hals. Nun bietet sich in Atlantic City das neu eingeführte Mixed-Martial-Arts-Turnier "Sparta" an. Beide wollen teilnehmen, ohne vom Mitkampf des anderen zu wissen. Die 5.000.000$ Preisgeld sind für beide Anreiz. Tommy will der Witwe seines im Krieg gefallenen besten Freundes helfen, Brendan sein Leben mit Haus und Hof retten. Brendan ist der absolute Underdog der sich durch Technik, Ausdauer und unfassbare Nehmerqualitäten auszeichnet, Tommy ein Tier das ohne Rücksicht auf Verluste seinen Gegner niedermäht.

Auf gar keinen Fall kitschig, sondern hart bebildert und unfassbar authentisch gespielt, bietet "Warrior" einen 140 Minuten langen Filmabend, der wie im Flug vergeht. Die Fights sind mehr als Sehenswert und mit Kurt Angle als Koba ist ein echter MMA-Fighter dabei. Ein actiongeladener Martial-Arts-Trip, der extrem ans Herz geht.

Fazit:

Hochemotional, stark gespielt und klasse gefilmt. Glasklare 10/10


1 Kommentar:

  1. Ab heute wieder am Start! "Chamber of Movies" wurde reinkarniert und startet mit einem wahren Brett!

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